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Geschichte

 

Der erste Kerz-Wein ist für das Jahr 1699 überliefert. Das heutige Weingut wurde erst 1898 von Peter Kerz errichtet. Die Baugrube von 800 Quadratmetern war für Bodenheim zu dieser Zeit ein aufsehenerregendes Ereignis. Auch das Jugendstil-Haus war ungewöhnlich groß. Guter Wein war zu dieser Zeit (nicht anders als heute) gefragt. Bei den damals üblichen Weinversteigerungen wurden Fassweinpreise zwischen zwei und drei Goldmark pro Liter erzielt. Doch dann brach der Erste Weltkrieg aus. Der als Nachfolger vorgesehene Sohn fiel an der Ostfront. Sein Bruder Franz Josef Kerz musste während der Inflation ein Gut übernehmen, das durch Realteilung kleiner geworden war. Kleiner geworden waren auch die Preise, und es gelang ihm nur mit Mühe, die große Villa zu erhalten. Selbst die Goldenen Zwanziger brachten dem Weingeschäft keine Erleichterung. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war dies ein weiterer Schlag für das Gut. Vier Söhne wurden nacheinander einberufen, und nur zwei kehrten wieder zurück.

 

Nach dem Krieg nutzten Amerikaner und Franzosen die Villa Kerz als Offizierskasino, und das war gut so: Sie beschützten das Anwesen, und keine einzige Flasche Wein wurde gestohlen. Zurück aus langer Kriegsgefangenschaft übernahm Walter Kerz das Weingut. Zunächst litt auch er unter der damals weiterhin üblichen Realteilung, konnte aber durch viele Weinbergskäufe diesen Verlust ausgleichen. Es gelang ihm, ein Flaschenweingeschäft aufzubauen, und mit der Zeit brachte er auch die Villa Kerz wieder in eine Hand, indem er weitere Erbberechtigte auszahlte. Damit hatte er den Boden für die weitere Entwicklung der Villa Kerz bereitet.

1991 übernahm Meinolf Kerz das Weingut und setzt heute die Weinbautradition der Familie fort. Nach jahrelanger Mitarbeit im väterlichen Betrieb und neben einer Ausbildung zum Winzermeister ist es auch der unternehmerische Mut, der ihn für diese Arbeit befähigt. In Anknüpfung an die alte Tradition setzt er zugleich neue Akzente.

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